Samstag, 13. November 2010

Allgemeines


Das Leben um das Projekt herum läuft auch alles super. Bei unserem Supermarkt werden wir jedes Mal freudestrahlend an der Kasse empfangen und mit Namen begrüßt. Melli und ich waren auch schon oft Shoppen und den Salon besuchen wir auch des öfteren. Entweder werden die Fußnägel lackiert oder zum Beispiel aus Katjas kurzen Haaren einfach mal eine riesigen schwarze Mähne gezaubert.(Bilder folgen im facebook).
Meine Gastschwester Maureen hat nun ihr Examen geschrieben und zum Glückwunsch dazu wollen wir ihr am Wochenende Schwimmen beibringen.
Adwin unser Gastbruder geht gerade wieder zur Schule und wir haben ihn auch dort besucht. Er hatte sich von uns gewünscht, dass wir zusammen Kartoffelbrei und Fleischküchle essen. Muss uns selbst loben, hatte echt gut geschmeckt

Naja sonst wurden die letzten Wochen auch mit einem etwas eher unangenehmeren Thema begleitet. Da die Projekte von uns Freiwilligen, also Stella, Phillipp, Melli und mir etwas dagegen haben, dass Melanie und Phillipp sich ein Zimmer teilen, gab es sehr viele Diskussionen. Das Ende dieser Disskussion war eigentlich, dass wir aus unserer Gastfamilie ausziehen müssen. Leichter gesagt als getan. Es war einerseits schwer unserer Gast-Mama zu sagen, dass wir ausziehen werden. Und leider hat sich für uns herausgestellt, dass sie nicht sehr geknickt war, dass wir gehen, sondern eher dass ihr nun eine sehr große Menge an Geld fehlen wird...

Die ganze Wohnungssuche und Disskussionen ziehen sich schon über mehr als 4 Wochen. So langsam wird es anstrengend und es ist nervig, dass es nicht alles einfacher geht.  Es muss eben einiges an Papierkram erledigt werden, bevor wir ausziehen können. Dazu kommt noch, dass wir ab dem 4. Dezember illegal in Kenia sind, da dann unser Visuum abgelaufen ist. Also sollte eigentlich jetzt alles schnell gehen... Aber wie es aussieht, haben wir nun ein sicheres Haus gefunden, in das wir einziehen könnten. Nun müssen die Daumen gedrückt werden, dass alles reibungslos abläuft.

Also, vielleicht kommt mein nächster Post (Beitrag) schon von einem anderen Stadtteil von Embu :-)!


Neues bei TotoLove


Es ist schon so einiges passiert in diesem Monat. AntieCaro, die andere Hausmutter sollte nach unserem freien Wochenende wieder AntieMilkah ablösen. Doch als wir am Montag wieder zur Arbeit kamen, war AntieMilkah immer noch da. Eigentlich haben wir uns noch nichts dabei gedacht aber kurz bevor wir gehen wollten, erzählte uns AntieMilkah unter Tränen, dass Caro nicht mehr kommen wird. Sie ist Alkoholikerin und hat anscheinend auch vor den Kindern getrunken. Genaueres wurde uns aber nicht erzählt, sondern nur, dass sie weggelaufen ist und nicht mehr kommen wird.
Das war schon ein harter Brocken, vor allem weil die immer gutgelaunte Milkah plötzlich ihr Herz bei uns ausgeschüttet hat. Das hat Melli und mich schon sehr beschäftigt, da wir nicht wussten, wie schlimm das jetzt für die Kids ist und was denen überhaupt erzählt wurde usw.
Der nächste Brocken war, als Milkah uns erzählte, dass nicht nur AntieCaro weggelaufen ist, sondern auch "Rhoda", eines der großen Mädels. Den Grund weiß keiner, sie ist einfach an einem Samstag aus dem Haus gegangen und nicht mehr wieder gekommen. Später kam ein Anruf, dass Rhoda nun bei ihrer Großmutter lebt. Dass ging vor allem den älteren Mädels ziemlich nahe.
Aber es gab auch super tolle Dinge in diesem Monat. Zum Beispiel habe ich jetzt durchgesetzt, dass ich mich mit den Kindern bis um 15Uhr beschäftigen darf und sie dann erst ins Bett schicke. Und so hab ich bisher mit den drei Kleinen schon sehr viel gemalt und auch gelernt. Also nicht nur Matheaufgaben gemacht sondern auch Englischvokabeln gemacht und das coolste ist, dass ich mit ihnen „imla“ mache, also Wörterdiktat auf Suaheli. Also wie man sieht, ist mein Suaheli schon soweit, dass ich den Kleinen 10 Suaheliwörter diktieren kannJ!

Ansonsten macht Sharon super Fortschritte. In den letzten zwei Wochen hat sie gelernt aufs Töpfchen zu gehen und sie beginnt schon viel mehr zu blabbern. Der tollste Moment war aber eindeutig, als Melli und ich uns bei allen verabschiedeten und Sharon „Goodbye“ zu uns sagte. Dachte nicht, dass so ein kleines Wort mich so happy machen kannJ!
Aber wirklich auf uns hören tut sie noch nicht. Immer wenn ich ihr irgendwas verbieten will oder sie füttern möchte wenn sie keinen Bock mehr hat zu essen, wird losgeheult. Dann muss ich mir eben Hilfe bei AntieMilkah holen.
Des Weiteren waren wir diesen Monat viel mit Ruth unterwegs, um Papierkram zu erledigen. Da TotoLove ein Teil von AMREF (eine Afrikanische Hilfsorganisation) ist, muss TotoLove alle drei Monate Berichte und Abrechnungen abgeben. Wir waren daher viel mit Ruth am Laptop beschäftigt und halfen ihr, Tabellen zu erstellen und Berichte zu schreiben. Es mussten auch Bilder, Urkunden, Dankesbriefe usw. ausgedruckt werden. Gemeinsam haben wir alle möglichen Offices besucht, um die Briefe etc. abzugeben. Vielleicht können Melanie und ich im nächsten Quartal die Berichte schon alleine erledigen und zu den Offices bringen.

Bei den Arbeiten mit Ruth sind wir mit ihr viel ins Gespräch gekommen. Und so hat sie uns ein, zwei Hintergrundgeschichten von den Heimkindern erzählt. Diese Geschichten gehen über die Vergewaltigung vom eigenen Vater im Alter von 5 Jahren bis hin zu der Aussetzung eines zwei Jahre alten Mädchen mitten auf dem Markt. Diese Geschichten zu hören war schon richtig richtig heftig! Vor allem die Kinder danach ganz normal von der Schule heimkommen zu sehen und zu wissen, was sie schon alles durchgemacht haben…
Ähnlich ist es mit den Medikamenten der Kinder. Jeden Montag holen wir die Tabletten aus dem Schrank und richten sie für die kommende Woche für jedes Kind her. Es ist schon traurig, welche Menge Tabletten diese kleinen Kinder schon einnehmen müssen. Jeden Morgen und jeden Abend um 6 Uhr muss die Medizin genommen werden.

Girls- and Boyday


Als wir die freudige Nachricht von meiner Mutter erhielten, dass die Maichinger Landfrauen Geld an TotoLove spenden möchten, machten wir mit Ruth zusammen eine Einkaufsliste. An dieser Stelle möchte ich mich nochmals Herzlich dafür bedanken, vor allem bei meiner Mami, die da einiges in die Wege geleitet hat: DANKE!
Auf die Einkaufliste kamen zunächst nur Dinge, die Ruth und AntieMilkah für notwendig hielten. Zum Glück haben sie dann aber auch noch die Ideen von Melli und mir in die Liste aufgenommen.
Unter anderem standen auf diesem Zettel auch Deos und Binden für die älteren Mädels und einen Rasierer für die Jungs, damit man Geld für den Frisör sparen kann.
Außerdem entschieden Melli und ich, einen Girls- und einen Boys-Day zu machen. Mit Diana und Edna sind wir sonntags nach dem Mittagessen los in die Stadt und erst mal zum Supermarkt. Haben gemeinsam getestet, welches Deo am besten riecht und welche Bodylotion die Mädels am liebsten mögen. Danach sind wir gemeinsam in ein Restaurant und haben eine Soda getrunken. Dabei haben wir uns nett unterhalten und sogar rausgefunden, dass die Mädchen sogar einen Freund haben. Es waren halt MädelsgesprächeJ. Danach überraschten wir die zwei noch und gingen gemeinsam zum Salon, wo sie ihre Fußnägel lackiert bekommen haben. Das kostet hier nämlich umgerechnet nicht mal 50cent. Die zwei haben sich glaub ich ziemlich gefreut.
Mit Kenyua und Derick haben wir uns an einem freien Samstag in der Stadt getroffen. Erst mal wieder in den Supermarkt gegangen und den Rasierer gekauft. Danach haben wir noch einen Freund von Kenyua bei der Arbeit besucht. Der Freund heißt Frendi und wir auch von TotoLove unterstützt, obwohl er nicht dort wohnt. Er ist 19 Jahre alt und arbeitet als Schreiner. Da er nichts mehr zu tun hatte, gingen wir zu fünft los um eine Soda zu trinken. Danach waren wir noch in einer super versteckten Ecke Billiard spielen. Es war super witzig und vor allem Derick hatte viel Spaß, da er zum ersten Mal Billiard gespielt hat.

Halloween


Da wir am eigentlichen Datum von Halloween geplant hatten zu AntieMilkahs Eltern zu gehen, wurde unsere Halloweenparty von TotoLove einfach ein Wochenende früher gefeiert.
Kenianer feiern kein Halloween und so wurde eine „deutsche“ Halloweenparty gefeiertJ.
Am Samstagmorgen haben Melli und ich noch Masken vorgebastelt aus Papptellern, damit die Kinder eine Vorlage zum Malen haben. Danach sind wir auf den Markt und haben Kartoffeln und Kürbisse eingekauft.
Als wir bei TotoLove angekommen sind, haben wir mit Hilfe von Ruth und super schauspielerischen Qualitäten den Kindern eine etwas andere Halloweenstory erzählt. Wir wollten den Kleinen keine Geschichte von bösen Geistern erzählen und so erzählten wir, dass uns ein Schatz gestohlen worden ist von einer Fledermaus. Diese Fledermaus ist durch das kaputte Fenster von TotoLove geflogen und hat irgendwo diesen Schatz versteckt. Am Abend, also wenn es dunkel ist, wird diese Fledermaus kommen und sich den Schatz wieder holen wollen. Damit die Fledermaus aber nicht kommt, müssen sich alle Kinder verkleiden, so dass die Fledermaus Angst hat.
Die Kleinen haben die Geschichte super aufgenommen. Den Älteren haben wir später etwas genauer versucht zu erklären, warum Halloween wirklich gefeiert wird.
Also ging es los mit Masken basteln. Zur Auswahl gab es Gespenst, Hexe oder Vampir. Voller Eifer malten die Kids los. Danach wurden Kostüme rausgesucht. Die Gespenster und Hexen haben einfach ihre Bettlaken benutzt, die Vampire haben Küchenschürzen als Cape umgebunden bekommen. Dann haben wir aber erstmal gegessen. Nach dem Essen sind die Kleinen ins Bett gegangen. Mit den Älteren wurden dann die Kürbisse gemacht. Wir zeigten ihnen zwar ein Bild von einem Kürbis, den Melli und ich im vorhinein zum Testen gemacht hatten, aber alle waren trotzdem noch verwirrt, warum in so einen großen Kürbis ein Loch gemacht wird. Als der Erste aber nach langer Arbeit ausgehöhlt war und das Gesicht ausgeschnitten wurde, war allen klar, wieso man das komische Loch in den Kürbis macht. Mit viel Freude höhlten die Größeren die anderen kleineren Kürbisse aus. Die Mädels waren nicht so kreativ, für sie hab ich immer Gesichter auf den Kürbis gemalt aber Derick ist richtig aufgeblüht und hat super Kürbisgesichter kreiert.
Nach dem die Kleinen aufgewacht sind, durften sie die Masken aufziehen und die Bettlaken/ Küchenschürzen umlegen. Provisorisch wurde die Schatzkarte zusammengebastelt, den die Fledermaus verloren hatte. Und so machten sich alle Kinder auf und suchten draußen nach dem Schatz. Auf dem Weg um das Haus wurde nochmals das kaputte Fenster betrachten, durch das die Fledermaus kam.
Der Schatz wurde gefunden und die leckeren Haribogummibärchen verspeist!
Danach war eigentlich geplant, dass wir Macarena und Limbo mit den Kids tanzen, aber der DVD- Player ist leider am Vortag kaputt gegangen. Aber dann wurde eben improvisiert und „Let me see your funky chicken“ gespielt und noch ein paar kenianische Tänze mit Bewegungen getanzt.
Melli und ich haben uns dann in der Küche versucht und kochten den Kürbis mit Kartoffeln, Tomaten, Karotten und Reis. Da wir beide aber noch nie für solch eine große Menge gekocht hatten und auch noch nie mit Kohle, hatten wir uns ein wenig mit der Zeit verschätzt. Zur Überbrückung wurden die Kürbisse um das Haus herum verteilt und angezündet und wir haben versucht, die Kleinen noch irgendwie wach zu halten. Das Essen hat dann schlussendlich doch jedem geschmeckt (haben sie zu mindest behauptetJ) auch wenn die großen Kartoffeln noch nicht wirklich durch waren. Die Kleinen sind sofort nach dem Essen ins Bett gefallen. Zusammen mit den großen Mädels haben wir noch die Küche und das restliche Haus geputzt. Müde sind wir ins Bett gefallen. Alle Kinder hatten sich super darüber gefreut, dass wir bei TotoLove übernachten.
Morgens bin ich dann von Gakii geweckt worden, die ganz heimlich versucht hatte, mein Moskitonetz hoch zu machen. Sofort sind die Mädels, die schon anscheinend länger wach waren in mein Bettchen gehüpft. Zusammen haben wir noch ein bisschen gedöst.
Nach dem Frühstück haben wir noch aus Klopapierrollen kleine Spinnen gebastelt, die wir dann an den Wänden aufgehängt haben. Eigentlich war das als Deko für den vorigen Tag gedacht, aber da war einfach keine Zeit dafür. Aber die Kinder hat das nicht wirklich gejuckt, warum sie eine Spinne basteln.
Nach dem Mittagessen sind Melli und ich auch wieder heimgegangen.
Es war ein super tolles Wochenende aber auch etwas anstrengend, wenn die Kinder die ganze Zeit um einen rum sind. Die Bilder sprechen denk ich auch wieder für sich (siehe facebook).

Die Kanadier


Uns wurde freudestrahlend erzählt, dass übers Wochenende Freunde aus Kanada kommen. Ganz gespannt warteten wir auf die Kanadier und so wurde das Haus nochmals auf Vordermann gebracht. In der Küche waren wir beschäftigt, um gaaanz viele Chapati zu machen (das sind quasi die kenianischen Pfannkuchen, super lecker aber sehr viel Arbeit).
Dann kamen die lieben Kanadier auch. Es sind zwei Frauen, die freudig von den Kids empfangen wurden. Leider sind Leah und Tami nicht Mellis und meine besten Freunde geworden. Es sind zwar liebe Menschen und Leah war auch schon letztes Jahr bei TotoLove, um beim Streichen des Hauses helfen. Doch der erste Auftritt, den wir von ihnen bekommen haben war einfach nur typisch! Es wurden alle Kinder zusammen getrommelt und ganz stolz demonstrierten die Kanadier ihre mitgebrachten Geschenke. Auf einigen Spielsachen stand sogar noch der Preis drauf. Neben vielen Klamotten, die die Kinder eigentlich nicht brauchen, gab es viel zu viel unnützes Zeug wie Haarspangen, Handtaschen, Sticker und und und. Die Kinder hat das zwar alles super gefreut, aber es hat das tolle Bild, das so viele Kenianer haben, bestätigt: „der reiche Weiße, der die armen schwarzen Kinder mit Geschenken überhäuft“.
Am nächsten Tag war dann der FunDay. Das hieß, wir fuhren zu der nächsten Schule in Embu, die einen großen Fußballplatz hat und wo ein Pavillion aufgestellt war. Natürlich sollten die Kinder schon die neuen Geschenke tragen. Das heißt, die Kids haben sich mit Ketten überhängt und Klammern ins Haar gesteckt, Sticker ins Gesicht geklebt und Handtaschen umgehängt. Wie zu erwarten, kann man diese ganzen Sachen nur schlecht beim Fußballspielen und Herumtollen gebrauchen. Naja, als dann der meiste Kitsch kaputt war hatten wir trotzdem noch einen super witzigen Tag. Bei tollem Sonnenschein haben wir Wettrennen gemacht, Volleyball gespielt oder kenianische Lieder mit Bewegungen gesungen. Aber auch das deutsche „Schüttelspiel“ und „Faules Ei“ machten Spaß.
Freudig und auch echt kaputt ging es bevor es dunkel wurde wieder nach Hause.
Am Montag gingen wir mit den Kanadiern dann zur Schule der Kinder. Es ist schon krass zu wissen, dass es in ganz Embu nur eine einzige Schule gibt, die HIV-positive Kinder akzeptiert. Diese Schule heißt St. Micheals und ist von TotoLove ungefähr 15Minuten Fußweg entfernt. Freudestrahlend überbrachten die Kanadier ihre Geschenke. Aber natürlich nicht für jede Klasse, sondern nur für die Klassen, in denen Kinder von TotoLove sind (Schwachsinn!!). Die Geschenke waren Stifte, Hefte, Bücher, Kleber usw. An sich ja eine super Idee, aber nicht, wenn es nicht mal genügend Hefte für jedes Kind gibt…
Der Besuch an der Schule war aber recht witzig. Die älteren Kids waren sehr interessiert und fragten uns nach der Regierung in Deutschland, nach Hauptstadt, Sport, Essen usw. Zum Schluss sangen Melli und ich noch die NationalhymneJ!
Richtig cool ist es auch gewesen, dass einige Kinder aus den Klassen von Derick, Diana und Edna sich an meinen Namen erinnern konnten und sich super gefreut haben, dass wir da waren.

Ausflug nach Meru

Da der Sohn von Ruth, Wesley, am Samstag einen Prayertag an seiner Schule hatte, sind Melli, Ruth, Jack (Mann von Ruth), Tochter Seti und ich nach Meru gefahren. Ein "Prayer-Tag" bedeutet, dass auf dem Internat ein Besuchertag durchgeführt wird und für die Schüler, die ihre Examen schreiben, im Gottesdienst gebetet wird. Allerdings haben wir erst kurz vorher mitbekommen, dass wir eine Jungenschule besuchen werden. Als wir etwas verspätet in den Gottesdienst kamen und gefühlte 1000 Jungs uns anstarrten, waren wir ziemlich geschocktJ. Nach dem Gottesdienst zeigte uns Wesley seine Schule. Das coolste dabei war, dass wir ein Klassenzimmer fanden, an dem außen mit Kreide stand „Hier wird nur deutsch geredet“. Das kommt davon, dass an dem Jungeninternat nämlich auch Deutsch unterrichtet wird. So konnten wir uns mit zwei Jungs tatsächlich „unterhalten“. Nach dem sie uns mit „Guten Tag“ begrüßten und fragten, wie es uns gehe, führten sie uns zu ihrem Lehrer, der ebenfalls Deutsch konnte. Ich fand es lustig, dass wir uns mit einem Kenianer auf Deutsch unterhalten konnten. Er erzählte uns, dass er schon zwei Mal in Deutschland war und die Sprache sehr schön fände, aber es leider noch zu wenig Jungs an seiner Schule gäbe, die sich für die Sprache interessieren.
Danach wurde auf kenianische Art gepicknickt. Das heißt, die Decke wird ausgebreitet und der Reis mit Bohnen und Fleisch aus den Wärmebehältern geholt. Lecker wurde dann in der Sonne zu Mittag gegessen.
Auf dem Heimweg überquerten wir nochmals den Äquator und nutzten dabei die Gelegenheit, um für Melli und mich Fotos zu machen. Denn wer kann schon von sich behaupten, auf dem Äquator gestanden zu habenJ.

Safari


Bei meiner ersten Safari hatte ich, glaub ich, schon richtig viel GlückJ.
Wie das hier so üblich ist, sind wir mal wieder nicht pünktlich los gekommen, da unser Taxi nicht kam. Aber das war zum Glück kein Problem, denn der Mwea Nationalpark ist nicht allzu groß, so dass man nicht einen ganzen Tag braucht, um alles zu sehen. Nach ca. einer Stunde Fahrzeit (zu sechst in einem Auto) waren wir da. Etwas geschockt haben wir uns die Eintrittspreise angeschaut. Denn alle, die nicht in Kenia leben, zahlen fast das Doppelte als die Einheimischen. Trotzdem haben wir uns zu fünft, also Stella, Philipp, Melli, John und ich einen Jeep für fast 70 Euro gemietet. Es hat sich eindeutig gelohntJ.
Wir haben viele Perlhühner und Buschböcke gesehen, die einfach vor uns den Weg überquerten. Ansonsten waren die Giraffen die gechilltesten Tiere, die sind nie vor uns weggelaufen und haben uns einfach nur angeschaut. Anders als der eine Elefant, den wir entdeckt hatten, der war etwas Fotoscheu. Die schönsten Tiere waren eindeutig die Zebras!!
Bei den Hippos durften wir sogar aussteigen und an den Fluss direkt hinlaufen. Wir haben zwar kein „ganzes“ Nilpferd gesehen aber man konnte sie schnaufen hören und wir haben ihnen zugesehen, wie sie auf- und abgetaucht sind.
War echt cool und freue mich schon auf meine nächste Safari. Die Bilder sprechen einfach für sichJ!