Dienstag, 22. März 2011

Tansania

Bevor ich losgegangen bin nach Nairobi, musste ich erst mal bei der BarclaysBank Dollars tauschen lassen. Leider ging das nicht so einfach wie erwartet, weil, aus welchem Grund auch immer, der Herr am Schalter einen Reisepass von mir wollte. Aber mit etwas Geduld hab ich dann auch meine Dollars bekommen. Am Dienstagmittag ging es dann mit dem Matatu nach Nairobi. Dort hab ich endlich Sabine (alte Klassenkameradin aus dem TG) wieder getroffen. Es war echt komisch, so ein vertrautes Gesicht wieder zu sehen mitten im großen Nairobi. Im Supermarkt haben wir dann erst mal Proviant für den nächsten Tag gekauft. Die Nacht in Nairobi haben wir bei "Brüdern" verbracht. Es war ein interessanter Abend und ich hätte nie gedacht, dass Geistliche aus aller Welt so witzig zusammen leben. Wir haben uns bis spät in die Nacht mit ein paar unterhalten und so auch nur etwa eine Stunde geschlafen, da wir um 5 Uhr schon wieder los in die Innenstadt mussten. Im Bus nach Tansania haben Sabine und ich ununterbrochen geredet. Wir hatten uns einfach so viel zu erzählen, die ersten drei Stunden gingen wie im Fluge vorbei. Dann erreichten wir die Kenianisch-Tansanische Grenze. Leider musste ich feststellen, dass ich meinen Impfpass vergessen hatte. Doch glücklicherweise haben wir es geschafft mit etwas Überredungskunst die Leute davon zu überzeugen, dass ich auf jeden Fall gegen Gelbfieber geimpft war, auch wenn ich keinen Impfpass dabei habe. Alle, die das nicht nachweisen konnten, wurden vor Ort an der Grenze geimpft, wie am Fließband. Super glücklich konnte die Fahrt dann weitergehen.
Auf der langen, sehr heißen Busfahrt sieht man wunderschöne Landschaften. (Leider hatte ich weder auf der Hinfahrt noch auf der Rückfahrt meinen Foto bei).
Ziemlich K.O. sind wir abends gut in Dar es Salam angekommen. Der Freund des Gastvaters von Sabine hatte uns abgeholt.
Der erste Tag wurde etwas langsam angegangen, denn die Hitze hatte mich schon ziemlich umgehauen, man schwitz dort einfach, ohne nur einen Finger zu rühren. Die Gastfamilie von Sabine hat mich sehr herzlich empfangen.
Das Essen in Tansania ist schon ein wenig anders gewesen, als ich es in Embu gewohnt war, aber es war trotzdem super lecker. Es wird viel mit Kokosnuss gekocht. Neu hab ich dort auch Chips-Mayai probiert. Das sind einfach Pommes mit Ei gemixt. Auch KitiMoto (heißt so viel wie: Heißer Stuhl) habe ich probieren müssen. Das ist einfach Schweinefleisch kleingehackt inklusive Borsten.
Während meiner Woche in Dar es Salam hat Sabine mir alle Menschen vorgestellt, die sie im Laufe der Zeit kennengelernt hat. So waren wir zum Beispiel eine Freundin an der Universität in Dar besuchen. Der Mwenge Markt hat mir glaube ich am Meisten gefallen. Na ja, nicht der Markt an sich, das ist einfach nur ein ziemlich touristischer Markt, wo man Bilder, Kleidung und sonstige Kunstsachen kaufen kann. Durch die Connection von Sabine sind wir aber in eine Werkstatt hinter dem Markt gegangen. Dort haben wir den Malern direkt über die Schulter schauen dürfen. Es war eine richtig angenehme Atmosphäre und nebenan fand einfach im Freien ein Schauspielkurs statt.
Natürlich durfte der Strand nicht fehlen, wenn man in Dar ist. Mit ein Paar Freundinnen sind wir am Sonntag zum Strand gegangen und haben dort mit Kuku (Hühnchen) und Chapati direkt am traumhaften Meer unter Palmen gepicknickt.
Am Montag war dann der Opening Day der Eine-Welt-Pamoja Nursery and Primary School, in der Sabine Lehrerin ist. War richtig witzig dort, denn die Kinder dachten, ich sei eine neue Lehrerin und so wurde ich, wie alle Lehrer hier nur mit „teacher, teacher“ angesprochen. Hab Sabine dann auch noch beim Erstellen der Stundenpläne für die neue Schule gehofen.
Am Wochenende waren wir an einem Abend bei einem Konzert von Sabines Kumpel. Es war ein genialer Abend. An einem anderen Abend war ich seit sehr langem mal wieder in einem Club, in dem ich sogar Eintritt gezahlt hab. Richtig cool war es, als plötzlich irgendein super bekanntes Lied gespielt worden ist und einfach die ganze Tanzfläche den gleichen Tanz getanzt hat.
Als wir einen anderen Freund von Sabine besucht haben, haben wir erst mal unter Palmen ganz bequem Mangos gegessen. Auf dem Heimweg sind wir noch schnell bei seiner Theatergruppe vorbeigegangen. Natürlich mussten wir dann bei den Warm-Up Spielchen mit machen. Es war richtig witzig und super interessant, so viele junge motivierte und lustige Menschen auf einem Haufen zu treffen.
Auf dem Weg zum Matatu heim, sind wir auch an einer kleinen „Bierbrauerei“ vorbei gekommen. Das war einfach ein großer Teich hinter einem kleinen Häuschen.
Der letzte Abend war dann das absolute Highlight der Woche. Die Band „Pamoja Gospel Singers“ ist eine Band aus fünf Jungs, von denen zwei Patenkinder der Organisation Eine Welt- Pamoja(Darmsheim) sind. Von den Jungs habe ich am letzen Abend mein eigenes Privatkonzert bekommen. Es war richtig cool und ein unvergesslicher Abend. Die Jungs sind einfach so gut drauf und echt talentiert.
Die Heimfahrt war dann auch etwas abenteuerlich. Erst mal habe ich mit unglaublich viel Glück überhaupt meinen Bus nach Hause bekommen, da ich leider verschlafen hatte (hoch lebe die Unpünktlichkeit vieler Afrikaner).
Der Bus war dann nicht wie geplant 12 Stunden unterwegs, sondern 19 Stunden. So kam ich mitten in der Nacht in Nairobi an und konnte Gott sei Dank bei anderen Freiwilligen in Nairobi übernachten.

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